Johanniterorden
Der Johanniterorden (Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem) ist seit 1538 eine protestantische Ordensgemeinschaft, die sich in die Tradition des 1099 gegründeten Ritterordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem stellt. „Balley“ bezeichnet sowohl die ehemalige Ballei Brandenburg des mittelalterlichen Ordens, als auch die oberste Organisationseinheit des Johanniterordens selbst. Der evangelische Orden widmet sich gemeinnützigen und religiösen Zwecken und verpflichtet sich zur Hilfeleistung an Kranken und Menschen in Not, wie die Geschichte des Ordens zeigt.
Der Johanniterorden ist die Dachorganisation der international arbeitenden Johanniter-Unfall-Hilfe, der Johanniter-Hilfsgemeinschaften, der Johanniter-Schwesternschaft sowie Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Dem Johanniterorden (Sitz in Berlin) mit seinen 18 Genossenschaften bzw. Kommenden gehören weltweit 4.000 Ritter an.
Organisatorisch steht der so genannte Herrenmeister, seit 1999 Oskar Prinz von Preußen, an der Spitze des Johanniterordens. Die Ordensregierung führt unter Leitung des Ordenskanzlers die Geschäfte des Ordens. Oberstes Organ des Johanniterordens ist das OrdenskapiteI, bestehend aus dem Herrenmeister, dem Ordensstatthalter, den Kommendatoren (Leiter der Genossenschaften bzw. Kommenden) und den Mitgliedern der Ordensregierung. In Österreich besteht eine eigenständige Kommende des Johanniterordens der Balley Brandenburg, dessen Kommendator ist Hans Joachim Giulini.
Der Johanniterorden arbeitet eng mit den drei protestantischen Johanniterorden in Großbritannien (Order of St John; Neugründung im 19.Jahrhundert mit dem jeweiligen britischen Monarchen als Oberhaupt), den Niederlanden (Johanniter Orde in Nederland; seit 1946 selbständig) und Schweden (Johanniterorden i Sverige; seit 1946 selbständig) sowie mit dem Malteserorden zusammen.