Am 1. Oktober ging während des Trainings der Johanniter-Rettungshundestaffel um 20.00 Uhr ein Suchalarm nach einer über 80-jährigen, seit einem Tag vermissten Person im 2. Wiener Gemeindebezirk ein. Die Johanniter-Rettungshundestaffel brach sofort das Training im 23. Bezirk ab und machte sich auf den Weg. „Dank der Arbeit unserer Mantrailer-Hunde konnte das Gebiet, in der sich die vermisste Person befinden musste, rasch auf einen Bereich bei der Reichsbrücke eingegrenzt werden“, berichtet Dieter Horn, Leiter der Johanniter-Rettungshundestaffel Wien/NÖ. Der Einsatz wurde gegen Mitternacht unterbrochen. Die vermisste Person konnte jedoch am Folgemorgen genau in dem von den Rettungshunden eingegrenzten Bereich lebend aufgefunden werden.
Die Rettungshundestaffeln der Johanniter sind hoch spezialisierte Einheiten.
Unsere Aufgabe ist es, Vermisste zu finden oder Verletzte nach Naturkatastrophen zu retten. Denn auch in Zeiten modernster Technik bleibt die leistungsfähige Spürnase eines Hundes unerreicht“, so Dieter Horn.
Rettungshunde können Gerüche auf mehrere hundert Meter Entfernung wahrnehmen und auch nach Stunden oder Tagen Spuren über große Strecken hinweg verfolgen. Die Johanniter-Rettungshundestaffel hilft in Notfällen rasch und kostenlos. Die Teams sind in Wien, Niederösterreich sowie Innsbruck und Umgebung binnen einer Stunde einsatzbereit. Sie können auch von Spitälern, Heimen und Privatpersonen angefordert werden. In der Johanniter-Rettungshundestaffel sind ausschließlich ehrenamtliche Hundeführer:innen mit ihren eigenen Hunden tätig.
Es wird zwischen drei verschiedenen Arten der Suche unterschieden:
Beim Mantrailing geht es darum, eine vermisste Person anhand ihres persönlichen Geruchs zu suchen und ihre Spur über jedes Gelände am Land wie auch in dicht verbautem Stadtgebiet zu verfolgen. Ab dem letzten bekannten Aufenthaltsort der vermissten Person folgen sie selbst winzigsten Geruchsspuren und lassen sich auch nicht von Straßenverkehr, Gerüchen anderer Menschen oder Tieren ablenken.
Bei der Flächensuche, der sogenannten „Stöberarbeit”, sucht der Hund nicht nach einer bestimmten Person, sondern nach dem Geruch „Mensch”. Der Hund sucht ein großes Areal ab und zeigt jede menschliche Witterung den Hundeführer:innen an.
Die Trümmersuche ist die Suche nach Verschütteten, etwa nach dem Einsturz eines Hauses nach Erdbeben, Erdrutschen oder Explosionen. Die Hunde wittern selbst unter meterdicken Trümmerschichten, ob darunter Menschen begraben sind.